Das Kreativ-Team von Ein Tag am Meer | Foto: Hanna Dressel

„Am Strand beginnen wir sofort zu arbeiten“

Upcycling-Unikate, Schauwerkstatt und mehr in der Putbuser Alleestraße bei Ein Tag am Meer

Wer versucht, sich einen Tag am Meer vorzustellen, dem fallen neben Sonne, Strand und glitzerndem Wasser sicher weitere Dinge ein, die man genau dort finden kann: Muscheln, Steine, Seetang, Bernstein, Hühnergötter,Treibholz … Und da es mit Benjamin Treu und Juliane Dressel kreative Menschen gibt, die daraus tolle Sachen produzieren, ist es vor allem auch das passende Motto für den kleinen Laden mit Schauwerkstatt, der in Putbus fast direkt gegenüber der Orangerie auf der anderen Straßenseite liegt.
Der Unterschied ist nur: Das engagierte Team verwendet dafür neben all dem natürlich Schönen ebenfalls künstliche Produkte (sprich: menschlichen Müll aus der Ostsee). All dies wird nach der Upcycling-Methode (Wiederaufbereitung, Aufwertung) verbaut und mittels Handwerk in neuwertige Produkte umgewandelt.
„Die Verarbeitung erfolgt jedoch weiterhin nur nach rein ökologischen, nachhaltigen Maßstäben. Dabei findet eine Transformation statt, beispielsweise vom lebensnotwendigen Baum zum zerbrochenen, schwimmenden, abgeschliffenen Stück Holz, welches zu einem Lampenschirm wird“, berichtet Ben. Und Jule setzt hinzu: „Mittlerweile haben sich bei uns bestimmte Arbeitsabläufe eingespielt, aber die stets notwendigen neuen Ideen führen natürlich auch zu jeweils neuem Umgang mit dem Material. Daraus ergeben sich wiederum völlig neue Möglichkeiten“. Die Einzigartigkeit der Form und Beschaffenheit natürlicher Rohstoffe ist dabei immer wieder eine Herausforderung.
Ihre ungewöhnlichen Upcycling-Ideen begeistern weiterhin – fast jeder, der hereinschaut, nimmt etwas mit. Neben ihrem Markenzeichen, den bunt bemalten Strandmännchen, hat Jule seit Kurzem die „Freak-Männchen“, deren Weiterentwicklung zu individuellen „Treibholz-Persönlichkeiten“ mit eigenem Charme, entworfen. Auch unter ihnen ist jeder Charakter durch bewegliche Arme, verschiedene Gesichter und Muster einmalig. Regelmäßig am Strand unterwegs zum Sammeln ihrer Materialien sind die beiden Naturliebhaber weiterhin, jedoch meistens in der Nebensaison. Denn insbesondere das Holz muss vor der Verarbeitung in einem luftigem Lager schonend heruntertrocknen, es muss regelmäßig gewendet und umgeschichtet werden. Auf Nachfrage, ob es denn noch genug gibt an den Stränden einer so frequentierten Tourismusinsel, verrät Jule: „Die Natur verlässt uns nie, Steine zum Beispiel kann man das ganze Jahr lang sammeln.“ Jedes ihrer Unikate vereint so in Material, Motiv und Aussage die Themen Strand und Meer, Natur und Entspannung.
Ben und Jule haben ihr Sortiment durch kleine Kooperationen noch erweitert. So bekommen sie handgeschöpftes Papier für die Segel kleiner Holzboote oder bearbeitete Steinrohlinge, die zu Fischen werden. Es gibt kunstvolle Grafikdrucke, Schmuck aus Kronkorken, Flip Flops aus Kenia, Segeltuchtaschen, Wollkleidung, Keramik, Seifen, Marmeladen, Literatur von und über Rügen. Dies alles sind ausgewählte Produkte von Upcycling bis hin zu sozialen Projekten, für die sie sich selbst begeistern und somit auch gern unterstützen.
Wen interessiert, was man noch alles mit Herz und Leidenschaft aus Strandfunden herstellen kann, oder wer den beiden direkt beim Schneiden, Bohren, Fräsen und Polieren bzw. Arrangieren von Stein-Legebildern, Verbinden von Seeglas- und Keramikscherben mit Holz sowie Bemalen zusehen möchte, der schaut am besten selbst vorbei.

Weitere Informationen:
geöffnet Mo bis Fr von 10 bis 16 Uhr u.n.V.
www.facebook.com/Ein.Tag.am.Meer.Ruegen

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