So nah – so fern im Stadtmuseum
1. Dezember 2025Walter G. Goes stellt besondere Persönlichkeiten vor
Unter dem Pseudonym ARTus verfasste der Grafiker, Maler, Objektkünstler und Lyriker Walter Gustav Goes (geboren 1950 in Aschersleben) in den Jahren 2001 bis 2021 mehr als 800 Kolumnen für die Ostsee-Zeitung zu prominenten und weniger bekannten Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur mit Bezug zur Insel Rügen oder zu seinem eigenen Schaffen als Künstler. Jeden der literarisch ansprechenden Texte begleitete eine Zeichnung, ein sogenannter ARTus-Kopf.
In der aktuellen Sonderausstellung „So nah – so fern“ werden nun ausgewählte Porträts dieser Serie mitsamt den zugehörigen Texten vorgestellt. Die Schau rückt vor allem Individuen aus Bergen und von der Insel Rügen sowie deren Wirken in den Mittelpunkt und bietet einen vielfältigen Einblick in zwei Jahrzehnte kreativen Schaffens. Historischen Personen wie Arnold Ruge stellt ARTus facettenreich Menschen der jüngeren Vergangenheit und der Gegenwart aus verschiedensten Bereichen – etwa Kunst, Medizin, Gesellschaft oder Geschichte – zur Seite und lädt unter der Überschrift „So gesehen“ zum Innehalten und Sinnieren ein.
Das Pseudonym des Künstlers spielte zum einen auf das englische Wort Art für Kunst an und zum anderen auf den mythischen König der bekannten Artus-Sage.
Gleich dem prominenten Herrscher versammelt der Lyriker und Zeichner verschiedene Personen um einen imaginären Tisch. Bei diesem ARTus sind es jedoch keine Ritter, sondern Leute, die dem Künstler wichtig sind. Es entstehen Situationen, zu denen auch die Leserinnen und Leser eingeladen werden.
Walter Gustav Goes bereichert seit 1972 das künstlerische und kulturelle Leben der Insel Rügen. So war er von 1972 bis 1974 im Bergener Kreiskulturhaus tätig und verantwortete hier den Aufbau einer kleinen Galerie. In den Jahren 1981 bis 1990 prägte er als künstlerischer Leiter des Ausstellungszentrums der Insel Rügen in der Orangerie Putbus das dortige Ausstellungsgeschehen. Goes war von 1991 bis 1999 Vorsitzender des Ersten Rügenschen Kunstvereins, der seine Ausstellungen vor allem in der Klosterkapelle Rambin durchführt. Ab 1997 lehrte er als Dozent an der Kreisvolkshochschule Vorpommern-Rügen und war 2010 bis 2014 als künstlerischer Mitarbeiter der Kulturstiftung
Rügen tätig.
2014 gründete er zusammen mit Monika Ringat, Günther Haußmann und Frank Otto Sperlich die Ateliergemeinschaft Galerie ROTKLEE in Putbus. Neben der eigenen Kunst, die vielfach im In- und Ausland präsentiert wurde, förderte und unterstützte Goes in Form von Ausstellungen oder regelmäßigen Kunst- und Werkstattgesprächen auch einheimische Künstler und Kunstinteressierte.
Die Sonderausstellung „So nah – so fern“ ist noch bis zum 20. Februar 2026, Montag bis Freitag von 11 bis 15 Uhr im Stadtmuseum Bergen auf Rügen zu sehen.
Weitere Informationen
stadtmuseum-bergen-auf-ruegen.de
