Foto: Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUHL

Osterwasser von Stubbenkammer

Bäche und Quellen sind lebensspendend für den Nationalpark

Wer in den frühen Morgenstunden des Ostersonntags im Nationalpark Jasmund unterwegs ist, begegnet vielleicht Menschen, die schweigend und mit einem Gefäß in der Hand unterwegs sind. Sie besuchen eine der zahlreichen Quellen in Stubbenkammer, um dort heiliges Wasser zu holen und folgen damit einem uralten heidnischen Osterbrauch. Vornehmlich von jungen Frauen und gegen die Fließrichtung geschöpft, soll das Wasser ewige Schönheit und Gesundheit sichern. Dabei darf nicht gesprochen werden, denn ertönt auch nur der geringste Laut, verwandelt sich das Osterwasser in „Plapperwasser“ und verliert seine Wirkung.

Naturbelassene Quellen und Bäche sind einzigartige Lebensräume, doch in Mitteleuropa selten geworden. Auf Jasmund gibt es noch zahlreiche Quellen und Bäche, die sich ungestört ihren Weg durch den Wald bahnen. Tatsächlich kann man im Nationalpark verschiedene Quellen wahrnehmen, die ihren Weg zur Ostsee suchen. Die poröse Kreideschicht des Gebietes kann Regenwasser gut speichern und weiterleiten. Das versickerte Wasser sammelt sich in tieferen Schichten und fließt dann durch die Kliffhänge oder entlang von Bruchkanten.

Quellen und Bäche formen bis heute die Landschaft, auch wenn geringe Niederschläge auch Einfluss auf deren wichtigsten Ursprung – die Moore im Nationalpark haben.

Diese entstehen in den Senken der hügeligen Landschaft, dort wo im Untergrund Kreide oder Lehm das Wasser anstauen. Alte Entwässerungsgräben zeugen von früheren Versuchen, diese Feuchtgebiete trocken zu legen, um sie landwirtschaftlich zu nutzen. Heute gibt es über 100 Moore im Nationalpark und sie brauchen Wasser zum Wachsen. Gegenwärtig läuft im Nationalpark ein Programm zur Moorrenaturierung. Am 26. April findet eine Führung mit dem Ranger des Nationalpark-Zentrums KÖNIGSSTUHL zum Thema „Moorrenaturierung im Nationalpark“ statt. Diese beginnt um 10 Uhr an der Jagdhütte etwa zwei Kilometer von Sassnitz entfernt.

Weil die Ostseeküste durch Erosion oder Abbrüche ständigen Wandlungsprozessen unterworfen ist, entstehen auch ständig neue Quellstrukturen, während alte versiegen. Manche dieser Quellen führen eher eisenreiches Wasser, andere zeichnen sich durch einen erhöhten Schwefelwasserstoff- und Kohlendioxid-Gehalt aus. Die größeren Bäche im Nationalpark entspringen in Quellmooren und fließen frei mäandernd durch den Buchenwald zum Steilufer. Dort stürzt es zum Teil sogar in kleinen Wasserfällen den Hang zum Strand hinab.

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