Bahnhofshalle in Stralsund | Foto: Ina Schwarz

Der „Bahnhofs-Maler“

Stralsunder Maler Erich Kliefert hat monumentales Fresko hinterlassen

Das monumentale Fresko von Erich Kliefert aus dem Jahr 1935 empfängt Reisende in der Bahnhofshalle
in Stralsund. Eine Augenweide. Schon allein deshalb lohnt sich ein Besuch der Hansestadt mit dem Zug. Das Wandbild zu beiden Seiten der Halle zeigt Rügener und Stralsunder Ansichten in Form einer riesigen Land­karte mit vielen angedeuteten Details wie Kirchen, Gebäuden, Booten, Schiffen und Möwen. Auch die Insel
Hiddensee ist dabei. Meeresgott Poseidon wacht über alles.
Mit dieser Arbeit auf riesiger Fläche hat Kliefert – er war damals 42 Jahre alt – seine unverwechselbare Handschrift hinterlassen und sich schon zu Lebzeiten selbst ein Denkmal gesetzt. „Bahnhofs-Maler“ wird er deshalb oft im Volksmund genannt. Dabei ist sein Werk umfangreich. Er malte seine Postbotin, Blumenstilleben, Landschaften und Kirchen. Seine Streifzüge führten ihn nach Rügen, Hiddensee und entlang der Ostseeküste. Stralsund war dabei immer sein Ausgangspunkt. Seit 1924 hatte der Maler und Grafiker seinen Lebensmittelpunkt in der alten Hansestadt. Hier schuf er sich zusammen mit seiner Frau Mathilde Kliefert-Gießen ein Heim und zog zwei Kinder groß. Zuvor absolvierte der gelernte Glasmaler bereits ein Studium am Königlichen Kunstgewerbemuseum Berlin. Als Soldat aus dem Ersten Weltkrieg unversehrt zurückgekehrt, setzte er seine Studien fort. Von Stralsund aus unternahm Kliefert später Studienreisen bis nach Italien.
Mit 52 Jahren erneut zum Kriegsdienst eingezogen, überlebte er auch diese letzten Monate des Zweiten Weltkrieges und kam nach kurzer sowjetischer Kriegsgefangenschaft in die Stadt am Strelasund heim.
Hier wirkte Erich Kliefert bis ins hohe Alter – leitete mehrere Kunstzirkel, arbeitete als Maler, Grafiker und Restaurator, war Abteilungsleiter an der Volkshochschule und wurde mit Beginn seines Rentenalters noch als freischaffender Künstler tätig. 1993 ernannte ihn die Stadt zum Stralsunder Ehrenbürger.

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