Vom Fallanalytiker zum Autor

Dieter Naumann hat bereits zwei Bände des Rügener Sammelsuriums veröffentlicht

Mit dem „Rügener Sammelsurium“ hat Dieter Naumann im Verlag Edition Pommern jede Menge Geschichte und Geschichten von Deutschlands größter Insel vorgelegt. Nach dem Erfolg von Teil 1 ist soeben die Fortsetzung erschienen. „Die Idee kam mir, als ich ehemalige Kolleginnen und Kollegen der Humboldt-Universität zu Berlin über Rügen führen und mich dafür in der Literatur schlau machen wollte“, sagt Naumann.

Herr Naumann, wir haben uns auf einer Buchmesse in Gingst kennengelernt. Dort haben Sie aus Ihrem Buch „Rügener Sammelsurium“ gelesen. Nicht nur ich fand Ihre Kostproben unterhaltsam und köstlich. Ihre Stimme verrät allerdings: Sie sind kein Fischkopp, oder? Nein, ich bin in Chemnitz, also Sachsen, geboren, lebe aber seit 1968 in Berlin.

Dennoch schreiben Sie mit viel Hingabe über Rügen. Wann haben Sie die Insel kennengelernt? Schon zu DDR-Zeiten bei Urlaubsreisen mit meinen Eltern, später allein oder mit Bekannten.

Sie erinnern in ihrem Buch auch nochmal an die Geschichte aus dem Jahre 1951, da Johannes R. Becher, bald Kulturminister der DDR, sich immer wieder mächtig über die FKK-Kultur an den Ostseestränden empörte. Ohne sie zu erkennen, weil sie ihr Antlitz ausgerechnet mit einem „Neuen Deutschland“ bedeckt hatte, soll er Anna Seghers, die Grand Dame der DDR-Literatur, in seiner Rage eine „olle Sau“ genannt haben. Aber der Knaller kommt ja erst noch. Erzählen Sie mal…
Bei der Verleihung des Nationalpreises an Anna Seghers setzte Becher gerade zur Laudatio für die „liebe Anna“ an, die ihn jedoch lautstark mit den Worten unter­brochen haben soll: „Für dich, Hans, immer noch die alte Sau“.

Wie kamen die Geschichten für das Sammelsurium zu Ihnen? Haben Sie lange recherchiert?
Ich lese viel über Rügen, vor allem historische Quellen, wie Reiseberichte und Reiseführer, aber auch die
aktuelle Rügenliteratur, recherchiere im Internet, suche interessante Orte selbst auf, pflege Kontakte zu verschiedenen Rüganern und habe auch keine Scheu, „normale“ Rüganer anzusprechen, nicht nur, wenn ich mir interessante Informationen von ihnen verspreche.

Sie waren früher Fallanalytiker bei der Mordkommission der Kripo. Das klingt aufregend. Gibt es in Ihren Geschichten über die Insel auch Mord und Totschlag? Sofern es sich um historische Fälle handelt, ja, aber auch andere Straftaten und Katastrophen beschreibe ich – wenn ich sie für interessant für meine potentiellen Leser halte.

Sie sind ein fleißiger Autor. Mittlerweile ist ein zweiter Band des Sammelsuriums erschienen. Offenbar bekommen Sie nicht genug von Rügen und seinen Geschichten. Sie sagen es. Es ist deshalb kein Geheimnis, dass Band 3 des Sammelsuriums bereits als erster Manuskriptentwurf vorliegt.

Ihr persönliches Lieblings-Erlebnis auf der Insel? Das sind u. a. die persönlichen Kontakte mit den Rüganern, die stets bereitwillig versuchen, auf meine Fragen zu antworten oder mich auf andere Weise zu unterstützen.

Dieses und weitere Bücher des Autoren
sind beim Verlag Edition Pommern erhältlich:
www.edition-pommern.com

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