Im Frühjahr ist der Boden mit Buschwindröschen bedeckt | Foto: Janet Lindemann

Unterwegs zu den Buschwindröschen

Im Nationalpark Jasmund kann man viele Pflanzen entdecken

Die blaue Blume der Romantik hat auf Rügen nie geblüht. Durch den Dichter Novalis ist sie zu einem Symbol für die romantische Sehnsucht nach einer anderen Welt geworden. Bei ihm ist es vermutlich der raublättrige „Heliotrop“, den er anbetet – doch dieser wächst nur in gemäßigten Zonen. Manche sagen auch, es sei die Wegwarte oder die Kornblume. Beides Blumen, die auf Rügen an vielen Orten wachsen. Bei einem Frühjahrsspaziergang durch den Nationalpark Jasmund kann man aber auch das blaue Leberblümchen entdecken. Es zeigt als erstes sein Köpfchen, bevor später die weißen Buschwindröschen in großen Flächen den lichten Waldboden bedecken. Die gelbe Schlüsselblume wächst besonders an feuchten Standorten. Auch der gelbblühende Goldstern gehört zu den Frühlingsblühern, bevor später das Frühlingsscharbockskraut seinem Namen alle Ehre macht.
Die Frühblüher, die hier wachsen, profitieren von der Lichteinstrahlung und Wärme direkt über dem Boden, bevor die Bäume ihre grünen Kronen entfalten. Mit dem Laubaustrieb der Bäume und Sträucher „ziehen sie ein“, wie die Gärtner sagen. Um schon früh dabei zu sein, bilden sie Vorräte in Form von Stärke in speziellen Speicherorganen – denn die Fotosynthese allein reicht so früh im Jahr nicht aus. Die mehrjährigen Pflanzen überdauern den Winter im Verborgen.
Unter der Erdoberfläche bleiben Zwiebeln, Knollen, Rhizome oder Wurzelstöcken und warten darauf, dass es wieder wärmer wird. Manche besitzen einen eigenen Frostschutz, bei den Narzissen ist es ein Schleim, bei den Schneeglöckchen sind es Salze.
Von den Schlüsselblumen gibt es auf Rügen so viele, dass man nicht glauben kann, dass sie zu den gefährdeten Blumen gehören. Auch Frühlings-Fingerkraut und Lungenkraut sind zu finden. Schon im April beginnen auch die Sumpfdotterblumen mit ihrer üppigen Pracht in Senken zu blühen und vereinzelt sieht man die Lilien sprießen. Früh zeigt auch das heilsame Lungenkraut schon erste Blüten, später kommen Orchideen hinzu und die violetten oder weißen Trauben des Lerchensporns.
An warmen, hellen Standorten, an denen die Erdschicht über der Kreide noch dünn ist, fühlen sich Orchideen besonders wohl. Wer aufmerksam schaut, kann die seltenen und geschützten Schönheiten im Juni und Juli besonders auf den Küstenhängen erleben. Das Waldvögelein in seinen unterschiedlichen Ausprägungen – als rotes, langblättriges oder bleiches Waldvögelein, die Waldhyazinthe oder sogar den Frauenschuh.

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