Historisches Bild vom Hafen in Vitt Das Fischerdorf Vitt soll schon seit dem 10. Jahrhundert besiedelt gewesen sein | Foto: Historische Aufnahme/Reproduktion: Holger Vonberg

Kein Kohl mehr aber viel Kulturgeschichte

Kap Arkona auf der Halbinsel Wittow ist ein besonderes Reiseziel

Jahrzehntelang wurde auf der Halbinsel Wittow vor allem Kohl angebaut. Das hatte etwas mit Kultur zu tun, denn dieser Weiß- und Rotkohl war besonders gut. Kein Bauer kann es sich heute noch leisten, hier auf Kohl zu setzen. Doch „Kultur“ gibt es dennoch allerorten. Am Kap Arkona stand bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts die Tempelburg der Ranen mit ihrem Gott Svantevit. Mit seinen vier Gesichtern konnte er in alle Himmelsrichtungen schauen. Auch gab es einst ein Hotel direkt am Kap. Das Kochbuch des Hoteliers und Leuchtturmwärters wartet noch auf die Veröffentlichung – doch mit Esskultur hatte auch dies etwas zu tun. In Stralsund geboren, lebte Eduard Schilling mit seiner Frau und seinen Söhnen auf der „…hohen, steilen Nordhuk der Insel Rügen“ und muss wohl einige schlimme Stürme erlebt haben. Viele berühmte Persönlichkeiten, wie Caspar David Friedrich, Theodor Fontane, Karl Friedrich Schinkel oder Gerhart Hauptmann besuchten ihn und das Kap Arkona. Und alle wohnten im Leuchtturm oder später im „Gast und Logierhaus auf Arkona“.

Sehenswert sind auch die drei Türme am Kap Arkona. Aufgrund der gefährlichen Untiefen in der nahen Ostsee wurde der viereckige Backsteinturm nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel ursprünglich erbaut und 1828 in Betrieb genommen. Heute zeigt der gut 19 Meter hohe Turm Ausstellungen und beherbergt eine Außenstelle des Standesamtes. Immer mehr Paare entscheiden sich, am Kap Arkona zu heiraten. Der so genannte „Neue Leuchtturm“ ist seit 1902 in Betrieb. Sein Leuchtfeuer, bestehend aus drei Blitzen, ist noch in 22 Seemeilen Entfernung sichtbar. Mit seinen 75 Metern Höhe und einer Aussichtsgalerie bietet er einen guten Überblick über die Halbinsel Wittow und die Ostsee. Der Peilturm Arkona steht wurde als technisches Denkmal restauriert.

In den 1980-er Jahren entstanden die unterirdischen Bunker am Kap Arkona, die man heute im Rahmen von Führungen besichtigen kann. Dabei werden auch die Ausstellungen zur Geschichte der 6. Flottille Bug/Dranske und der Volksmarine besichtigt. Nur wenige Schritte entlang dem Steilufer nach Süden liegt das Fischerdorf Vitt. Weithin sichtbar auf der Hochfläche steht eine achteckige Kapelle. Sie wurde soeben fachgerecht restauriert. Dass sie nicht mehr Weiß, sondern Ockerfarben gestrichen wurde, entspricht historischen Vorlagen. Einheimische müssen sich erst daran gewöhnen – doch für die Gäste sieht sie nun aus, wie von Caspar David Friedrich in Sepiatusche getaucht.

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