Neben der Handarbeit, ist auch die Nähmaschine für den Segelmacher unverzichtbar | Foto: Barbetorte

Segel, Sprayhood und Persenning

Nur noch wenige Segelmacher in der Region kümmern sich um kaputte Segel

Für Laien muten die Begriffe, mit denen ein Segelmacher täglich umgeht, exotisch an: Hohlspieker, Kauschen und Takelgarn, Stanzen, Schäkel und Locheisen. Doch in der Werkstatt der wenigen Segelmacher, die es in der Region noch gibt, gehören sie gemeinsam mit Nähmaschine und Ahle zum Alltag. Auch wenn der Zuschnitt heute nicht mehr von Schnüren markiert, sondern zumeist computergestützt mit dem Plotter vorbereitet wird, gehört immer noch viel Handarbeit zu diesem aussterbenden Beruf. Besonders Segler mit einen Traditionsschiff brauchen den Segelmacher, denn ihre Segel sind meist handgenäht. Nur die neueren Materialien, wie Mylar oder andere Kunststoffe können geschweißt oder geklebt werden. Weil die Leistungsfähigkeit eines Segelbootes sehr stark davon abhängt, wie das Segel geschnitten ist, fahren manche Segelmacher mit ihren Kunden raus, um die beste Form zu ergründen oder Tipps zur Behandlung zu geben.
Bei dem Jasmunder Segelmacher Hagen Sell war es die Liebe zu den Wellen, die ihn zu diesem Beruf geführt hat. Als Surfer hat er die Nordseewellen kennengelernt und bald seine Kochlehre aufgegeben, um bei einem Segelmacher an der Schlei in die Lehre zu gehen. Seit vielen Jahren besitzt er nun als einziger Segelmacher auf Rügen mit eigener Werkstatt seinen Laden im Stadthafen von Sassnitz. Er ist nicht nur Ansprechpartner, wenn ein Segel gerissen ist – sondern auch, wenn neue Segel angefertigt werden müssen, eine Persenning gebraucht wird oder die Sprayhood eines Motorschiffes defekt ist, die den Steuermann vor Wind und Wasser von Vorne schützt. Hagen Sell ist unter der Telefonnummer 0171/71 43 914 zu erreichen, wenn er nicht gerade zum Surfen selber auf den Wellen der Ostsee unterwegs ist.
„Dimension Sails“ auf dem Dänholm in Stralsund ist ein Betreib mit mehreren Mitarbeitern. Das Unternehmen verfügt über mehr als 40-jährige Erfahrung und fertigt individuelle Segel ebenso, wie Verdecke jeder Art. Bevor ein Auftrag angenommen wird, machen die Fachleute einen Ortstermin, um das Schiff und seine Bedingungen kennenzulernen. Vorhandene Segel oder Planen werden bei Bedarf repariert. Es werden günstige Tourensegel, aber auch Hochleistungs-Segel für den Regatta-Sport produziert. Das Unternehmen ist am besten über die Homepage www.dimension-sails.de zu erreichen.
Die Segelwerkstatt Nord-Ost hat Ihren Firmensitz in Brandshagen bei Stralsund, unweit der schönen Marina Neuhof. Der Inhaber Christoph Fildebrandt absolvierte seine Ausbildung zum Segelmacher bei der Segelmacherei „Hinsch & Ruhland“ in Glückstadt, sammelte danach Erfahrungen in anderen Werkstätten und machte sich 2005 am Sund selbstständig. 2010 nutzte er die Chance, den kompletten Maschinenpark seines ehemaligen Ausbildungsbetriebes zu übernehmen und konnte somit sein Angebotsspektrum um spezielle Dienstleistungen, wie z.B. das Ösenpressen bis 31 Tonnen, erweitern. (www.service-nord-ost.de)

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