Und täglich grüßt der Bunker

Wieder ganzjährig Führungen – unterirdisch Geschichte tanken

Dutzende von Lüftungsrohren ragen in direkter Nachbarschaft der Leuchttürme aus der Erde. Die Geschichte der Bunker auf Kap Arkona ist lang. Sie beginnt 1915 mit dem Bau des ersten Bunkers, der aber unrenoviert und aus Gründen der Sicherheit nicht öffentlich zugänglich ist. Der große Marineführungsbunker kann saison- und besucherzahlabhängig bis in den Nachmittag hinein besichtigt werden.
Der kleinere Bunker stammt von der Wehrmacht und wurde zu DDR-Zeiten als Dienststelle der 6. Grenz­brigade Küste umfunktioniert. Er wird als „Arkona-Bunker“ bezeichnet.
Der größere Bunker wurde von 1979 bis 1986 gebaut. Von einem Hauptmittelgang mit zwei Zugängen ausgehend befinden sich mehrere unabhängige Einzelbunker mit einer Gesamtfläche von 2000 Quadratmetern. Er diente der auf dem Bug stationierten 6. Flottille der Volksmarine und der Vereinigten Ostseeflotte (VOF) als Gefechtsstand. Jeder einzelne Bunker besitzt zum Hauptgang eine oder zwei Luftschleusen. Die zweite große Röhre beherbergt heute eine Modellschiffsaustellung sowie alte Navigationsgeräte. 50 bis 70 Soldaten der Volksmarine traten hier ab 1986 drei- bis viermal im Jahr im Rahmen von Flottenmanövern für zwei bis drei Tage ihren Dienst an. Die Standardbelegschaft betrug sechs Mann. Am Tag der Deutschen Wiedervereinigung, dem 03. Oktober 1990, wurde die Anlage stillgelegt.Im Jahr 1985 wurde zum 30. Jahrestag der Nationalen Volksarmee (NVA) eine Luftaufnahme vom Kap Arkona mit der Bunkerbaustelle im Hintergrund im Bildband „Soldaten des Volkes“ veröffentlicht und der Bunker damit enttarnt (enttarnt bedeutet, dass der Standort des Bunkers bekannt gemacht wurde, was im Kriegsfall seine Zerstörung zur Folge gehabt hätte). Wie die Abbildung in den Bildband kommen konnte, ist unklar. Drei Tage nach Erscheinen wurde er wieder aus dem Verkehr gezogen. Eine spätere Neuauflage des Bildbandes enthielt das Luftbild nicht mehr. Heute ist der originale Bildband ein begehrtes Sammlerstück.

Seit 1. Januar 2023 finden täglich um 12 Uhr Bunkerführungen statt. Eventuell können am Nachmittag zusätzliche Termine gebucht werden. Nachfragen bei der Tourist-Info unter Telefon: 03 83 91 / 1 30 37.

Weitere Infos unter
www.kap-arkona.de

 

Es gibt was auf die Ohren!
Klaus Bock erarbeitet aktuellen Audio-Walk für Bunker

Klaus Bock – ein nordisches Urgestein mit Zwischenstopp im Bajuwarenreich am Kap Arkona gelandet. Hier wirkt er als Moderator, Geschichtenerzähler und Podcaster.

Viele Jahre hat der gebürtige Kieler mit seiner Frau in München gelebt, dann die Entscheidung für die Ostseeküste. In Stralsund schließlich findet das Paar eine neue Heimat. Die Insel Rügen liegt (fast sichtbar) vor der Haustür. Dort lernt Klaus Bock, studierter Biologe, schließlich Käpt’n Otto kennen. Zwei, die sich gesucht und gefunden haben und ab sofort ihre Hingabe zum Inselradio „Kap Arkona“ teilen. Fast 60 Podcast hat der 72-Jährige seither produziert. Es geht um Kraniche, Bernstein, Monsterwellen und Nordlichter ebenso wie um Sternenhimmel, Leuchttürme und Sehenswürtdigkeiten rund um das Kap. Außerdem liest Klaus Bock regelmäßig aus seinen eigenen Büchern. Zwölf hat er bereits geschrieben: Romane, Krimis, Strandliteratur. Mal geht es um einen Dessousschneider in München, dann wieder um eine Pipeline, die durch die Ostsee läuft oder um die Pharmalobby und ihre Machenschaften. Bocks Phantasie ist groß, gründet dennoch auf Wissen und Erfahrung. Als Autor setzt er gekonnnt auf Dichtung und Wahrheit.

Aktuell erarbeitet Klaus Bock einen Audio-Walk für die Bunker-Anlagen am Kap Arkona, recherchiert zu den Ausstellungsstücken und zeitlichen Abschnitten, in denen die Bunker genutzt wurden. Viel Wissenswertes gibt es dann für die Besucher auf die Ohren. Wenn alles steht, finden Gäste vor und in den Bunkeranlagen Tafeln mit verschiedenen QR-Codes, hinter denen entsprechende Audios hinterlegt sind.

Mehr von Klaus Bock unter
www.radio-kap-arkona.de
und www.glasklar.biz.

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