Ein Naturparadies in der Ostsee

Insel Hiddensee ist ein Sehnsuchtsort für Zivilisationsflüchtige

Wie ein Wellenbrecher liegt die Insel Hiddensee vor der Westküste Rügen. Wer das süße Ländchen – auf Plattdeutsch sötes Länneken – betritt, taucht in eine Welt, die seit Jahrzehnten Menschen aus aller Welt anzieht. Die dänische Stummfilmschauspielerin Asta Nielsen besaß bis Mitte der 1930er Jahre ein Sommerhäuschen in Vitte und Dichterfürst Gerhart Hauptmann eins in Kloster. Für ihn war Hiddensee „das geistigste aller deutschen Seebäder“. Als in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Badeurlaub zum Statussymbol wurde, entdeckten vor allem Künstler die Insel. Hier gab es keine mondänen Hotels und Strandpromenaden, dafür aber eine reizvolle Landschaft: Hügelland und Steilküste im Inselnorden, Wiesen, Dünen und Heide im Süden, feinsandige Strände – und vor allem keine Autos. Hier fanden Künstler die ersehnte Ruhe, lebten heiter und sorglos. Bis heute hat die Insel nichts von ihrem Reiz verloren. Und selbst in der Hochsaison findet hier jeder seine stillen Wege. Einige Künstlerhäuser sind öffentlich zugänglich. Als Unterkunft stehen kleinere privat geführte Hotels und Ferienhäuser zur Verfügung. Eine Inselstraße verbindet die vier Ortschaften Neuendorf, Vitte, Kloster und Grieben miteinander.
Fortbewegungs­mittel sind der Inselbus, das Fahrrad und Pferdekutschen. In den größtenteils reetgedeckten Häuschen leben um die 1000 Einwohner. Für den privaten Autoverkehr ist die knapp 17 Kilometer lange Insel nach wie vor gesperrt.
Gebadet wird auf Hiddensee hauptsächlich nackt. Das war schon vor dem Ersten Weltkrieg so. Der impressionistische Maler Felix Krause sagte 1907: „Frei und lustig, wie‘s jedem passt, läuft er hinein in die brandende See“. Die Sonnenuntergänge, die sich am besten vom Strand aus beobachten lassen, dürfen durchaus als spektakulär bezeichnet werden.

Nach Hiddensee führen keine Brücken. Bis zu 14 Mal täglich verkehren Schiffe der Reederei Hiddensee und bringen Gäste von Schaprode in die Inselorte Neuendorf, Vitte und Kloster. Abfahrten sind beispielsweise um 10.30 und 10.50 Uhr, von Stralsund aus um 9.20 Uhr. Eine Dreiviertelstunde dauert die Überfahrt von Schaprode nach Vitte. In den Sommermonaten bestehen auch Verbindungen mit Wiek und Dranske auf dem Windland Wittow. Für ganz Eilige stehen Wassertaxis zur Verfügung.
Nicht wenige berichten, dass bereits beim Ablegen der Fähre ein ganz besonderer Zauber spürbar ist. Wenn der Seewind durch das Haar weht und die Insel Hiddensee immer weiter Form annimmt, dann wird das Herz weit. Möwen umkreisen das Schiff, Segelboote ziehen vorüber, Wasservögel tummeln sich auf den Findlingen im Wasser sowie auf den Sandhaken im Norden der Insel Hiddensee. Der Leuchtturm Dornbusch thront vom höchsten Berg der Insel. Bei guter Sicht ist sogar die dänische Insel Møn zu sehen. Momentan steht der Ginster in voller Blüte. Die blühende Heide im August und September ist besonders schön anzusehen.
Kleiner Tipp: Auch Fahrräder werden ganz unkompliziert mit an Bord genommen.

Fahrplaninformationen:
Reederei Hiddensee GmbH
Achtern Diek 4, 18565 Vitte
Tel.: 038300/210
Büro Stralsund: Tel.: 0383 /26810
www.reederei-hiddensee.de

Viel Handwerk und Musik

Gingster Museumshof erwartet Besucher zu August-Highlights

weiter

Den Königsstuhl von unten sehen

Am Abstieg zum Ostseestrand scheiden sich die Geister

weiter

Kein Kohl mehr aber viel Kulturgeschichte

Kap Arkona auf der Halbinsel Wittow ist ein besonderes Reiseziel Jahrzehntelang wurde auf der Halbinsel Wittow vor allem weiter

Ausflugsziel Stadthafen Sassnitz

Fischerei und Vergnügen liegen hier nah beieinander

weiter