Die Werkstatt ist ein arbeitendes Museum | Foto: Spielkartenfabrik Stralsund/Christian Klette

Spielkartenfabrik Stralsund

In der Werkstatt kann man zuschauen, wie Kartenspiele entstehen

Nicht die Anbetung der Flamme, sondern stetes Befeuern mit guten Ideen – das ist die Strategie, nach der die Produzenten der Spielkartenfabrik Stralsund die Tradition pflegen. Einst war die Hansestadt Stralsund eine Hochburg der Spielkartenproduktion in Deutschland. Doch nach 1931 wurde der Sitz nach Altenburg verlegt und bald wurde die Spielkartenfabrik in Stralsund geschlossen.
Noch heute existiert das frühere Gebäude am Kütertor, doch die Spielkartenfabrik von der hier die Rede ist, befindet sich in einem ehemaligen Speichergebäude an der Stadtmauer. Den Ehrgeiz, den deutschen Markt zu beherrschen hatten die Macher dieses Ortes nie. Träger ist der gemeinnützige Verein Jugendkunst e. V. und die kulturelle Arbeit mit Kindern und Jugendlichen war immer ein wichtiger Teil des Selbstverständnisses. Doch seit 10 Jahren wird hier auch kräftig produziert. Als Anerkennung für die kulturelle Arbeit, die hier geleistet wird, unterstützt noch bis Ende 2010 die Kulturstiftung des Bundes die Spielkartenfabrik in ihrem Projekt „Unterdruck“. Damit entwickelt sie u.a. eine Smartphone-basierte audio-visuelle Tour, mit der Besucher, die Herstellung eines Kartenspiels nachverfolgen können.
Eine Reihe von klassischen Kartenspielen werden hergestellt, wie das Doppelbild Skatblatt, gezeichnet nach Bildern der Vereinigten Spielkartenfabriken A.G Stralsund von 1906 oder die maritim inspirierten Skat-, Rommé- und Doppelkopfspiele aus der Reihe „Fischköppe“. Das Pokerblatt „Devil’s Strait“ wurde von dem Berliner Künstler Henning Wagenbreth entwickelt und illustriert. Es ist ein wunderschönes Sammelobjekt und Mitbringsel. Außerdem gibt es interessante andere Kartenspiele, wie „Shekuh“, das auf grafischen Formen basiert und drei spannende Spielvarianten ermöglicht. Die Tarot- und Orakelkarten „Blattgold“ entstanden in Zusammenarbeit mit Studierenden der Hochschule Braunschweig. Damit kann man nicht nur sich selbst und seine Mitspieler interpretierend erkennen, sondern auch Rommé und alle anderen traditionellen Kartenspiele spielen. Bei „Chili & Godzilla“ spielt man Rommé mit illustrierten Wesenheiten aus Feuer, Wasser, Luft und Erde. „Rum & Rollmops“ ist eine „baltische Balgerei“. Das kartenbasierte Strategiespiel für 2-6 Spieler kommt ohne Würfel oder Spielbrett aus. Ein Anlegespiel für Lebenskünstler ist das Spiel „Leg Dein Leben“, das aus einem Workshop mit Jugendlichen entstanden ist.
Regelmäßig bietet die Spielkartenfabrik auch Workshops zu künstlerischen und handwerklichen Themen wie Spielkarten, Bleisatz, Buchdruck, Siebdruck, Buchbinden, Holzschnitt, Papiergestaltung mit Mitarbeitern des Hauses oder geladenen Künstlern an. Termine und Informationen sind auf der Website www.spiefa.de veröffentlicht. Auf Anfrage sind auch individuelle Veranstaltungen für kleine Gruppen möglich.

Weitere Informationen:
www.spiefa.de

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