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Lockstoff mit Tradition
1. Juni 2025Zur Rosenblüte ist Putbus noch schöner als sonst
Eines der wichtigsten Projekte des Fürsten Wilhelm Malte I. zu Putbus – so würde man heute sagen – war die Vernetzung. Er selbst wusste um den Wert von Reisen, den Austausch mit Menschen, die anderes wussten und konnten als er selbst. Doch wie sollte dieser Austausch im Alltag des Nordostens und weitab von den wichtigen Orten der Kultur in Europa gelingen? Mit einer Residenzstadt, die für Besucher so attraktiv war, dass sie immer wieder herkommen wollten. Für besondere Besucher ließ er darum eigene Häuser von namhaften Architekten bauen. Er veranstaltete Feste und führte ein Theater, es gab auch eine Spielhalle in der heutigen Christuskirche und auf dem Jagdschloss Granitz lud er zu illustren Jagdgesellschaften ein.
Sein Gestaltungswille im Sinne eines guten Gastgebers erstreckte sich bis ins kleinste Detail – so sorgte er nicht nur dafür, dass in Putbus alle Häuser weiß gestrichen werden, sondern ließ auch vor jedem Haus eine Rose pflanzen. Dem Förderverein Residenz- und Rosenstadt Putbus e. V. ist es zu verdanken, dass heute wieder fast 700 Stammrosen im denkmalgeschützten Stadtkern blühen. Allein zum Stadtjubiläum 2010 pflanzte der Verein zusammen mit dem Rosendoktor Gerhard Prill „200 Rosen für 200 Jahre Putbus“.
Im Juni 2018 wurde die Stadt Putbus mit dem Titel „Rosenstadt der Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde“
ausgezeichnet. Ein Rosendoktor mit seinen Helfern kümmert sich um die Rosen – in den Sommermonaten sieht man ihn und andere ehrenamtliche Helfer mit der Gartenschere von Haus zu Haus gehen. Sie mischen sich unter die Besucher der Stadt, die vielleicht vor allem wegen der Architektur oder dem englischen Landschaftspark hierherkamen, doch dann fasziniert und mit der Kamera in der Hand von Rose zu Rose spazieren.
Seit 2008 wird von Vereinsmitgliedern jeweils Mitte Juni die schönste Stammrose im historischen Stadtkern von Putbus gekürt. Seit 2011 werden dazu auch Besucher einbezogen. Um den Titel „Die Schönste Rose von Putbus“ zu erhalten, muss sie einige Kriterien erfüllen. Dazu gehören neben einer guten Gesundheit, auch der Pflegezustand und ihr Duft. Jährlich zum Fürstengeburtstag am 1. August, wird der Preis verliehen. Die jeweilige Siegerrose erhält eine einmalige Anerkennung und wird im Rosenstammbuch des Fördervereins verewigt.
Im Rahmen der Putbus Festspiele – Musik im Park tauft der Verein am Pfingstsonntag, dem 8. Juni um 15 Uhr an der Pergola am Schwanenteich die neue „Putbusser Fürstenrose“.
Weitere Informationen
residenzstadt-putbus.de