Das Uhrenmuseum auf Rügen
1. September 2024Über 1000 Exponaten aus der Zeit vom 15. bis zum 19. Jahrhundert
Herrenhäuseruhren, Armbanduhren, Standuhren, Wanduhren, Kuckucksuhren, Taschenuhren, Wecker, Sonnenuhren, Schwarzwälderuhren, Kaminuhren…
Die Liste der Exponate im Putbusser Uhrenmuseum ist lang. Es gibt Raritäten und Kuriositäten. Und fast jede Uhr hat eine eigene Geschichte. Franz Sklorz selbst kann sie nicht mehr erzählen. Der leidenschaftliche Sammler verstarb im Jahre 2012. Seit seinem Tod öffnet dessen Witwe Elfriede den Interessenten die Tür und führt durch die Ausstellungsräume. Während sie von ihrem Mann erzählt, dem Uhren-König, der seit 1964 Uhren sammelte, zieht sie hin und wieder ein Exponat auf. „Uhren müssen laufen“, erklärt die 80-Jährige. „Staub auf den Zahnrädern ist Gift.“ Das hat sie von ihrem Mann gelernt. Uhrmacher war der übrigens auch nicht. Dennoch durch seine Sammler-Leidenschaft ein echter Experte.
Franz Sklorz war Zerspanungstechniker, arbeitete zwischen 1957 und 1962 in einem polnischen Kraftwerk. Bis 1967 war er dann als Lehrer an einer Ingenieursschule tätig.
Was seine Leidenschaft für Uhren betrifft, war eine Wette ausschlaggebend. Mit einem Freund, der tatsächlich Uhrmacher war. Das war 1964, jenes Jahr, in dem Franz seine erste Uhr baute und zum Ticken brachte. Wette gewonnen. Er baut weiter – Turmuhren meistens. Und er beginnt zu sammeln. Daraus wird eine Passion. Das Ehepaar Sklorz – das im Stuttgarter Raum lebte – lernt Rügen durch eine Urlaubsreise kennen, kauft ein Haus in der Putbusser Alleestraße, das bis heute das Uhrenmuseum beherbergt. Mit mehr als acht Lebensjahrzehnten gesegnet, freut sich Elfriede Sklorz über jeden Museumsbesucher. Die Uhren halten sie fit, erfordern jedoch auch jede Menge Zeit. Im wahrsten Sinne.
Im Uhrenmuseum gibt es sieben Räume mit Vitrinen. Auch die Wände sind bestückt mit Exponaten. Die älteste Uhr stammt aus dem Zeitalter der Gotik – 15./16. Jahrhundert. Zu sehen ist unter anderem auch die erste digitale Uhr, die um 1910 auf den Markt kam.
Neben den Uhren gibt es auf einer Ausstellungsfläche von insgesamt 130 Quadratmetern eine große Auswahl historischer Musikautomaten und –geräte in Putbus zu entdecken. Fast alle von ihnen sind noch funktionsfähig. So können die Besucher zum Beispiel erfahren, wie ein Harfenwalzenpiano früher geklungen hat oder wie man ein Grammophon aus der Zeit um 1900 aufziehen musste.
Das Uhrenmuseum in der Putbusser Alleestraße 13 hat von Mai bis Oktober von 10 bis 18, außerhalb der Hauptsaison von 11 bis 16 Uhr geöffnet.
www.uhrenmuseum-putbus.de