Er bringt Kostbares wieder ans Licht

Marcel Schönfeld und sein Metall-Detektor sind Retter in der Not

Ringe, Schlüssel, Brillen und Handys sind Schätze, die vor allem im Urlaub schnell einmal verloren gehen können. Dann kommt er zum Einsatz: Marcel Schönfeld, 37 Jahre jung, aus Sassnitz. „Herr der Ringe“ wird der gebürtige Stralsunder inzwischen auch genannt. Zusammen mit seinem Metall-Detektor ist er seit 2019 nicht nur auf der Insel Rügen unterwegs, um Verschollenes wieder ans Licht zu befördern. „Die Fundrate ist hoch“, beteuert er. „Wichtig ist, dass die Leute sich genau merken, wo und wie sie etwas verloren haben“, erklärt Marcel Schönfeld.

Der Profi rät, die Fundstelle gut zu sichern (Äste, Steine), möglichst vor Ort zu bleiben oder die GPS-Daten zu sichern und den Verlust erstmal für sich zu behalten. Sein Hobby gleicht mitunter einer pingeligen Dedektiv-Arbeit. Marcel fragt und arbeitet gründlich. Eines seiner Beispiele: „Wenn beim Volleyball am Strand jemand seinen Ring verliert, ist es wichtig, wie er den Ball geschlagen hat – von unten, links, rechts… So kann man die Flugbahn eventuell nachvollziehen und sich der Sache besser nähern. Und in den meisten Fällen werde ich tatsächlich auch fündig“, freut sich der Sassnitzer. Dort lebt er seit 2006, arbeitet aktuell als Gastronomieleiter bei Kutterfisch. Auf sein ungewöhnliche Hobby hat ihn seinerzeit sein Sohn gebracht, der sich einen Metall-­Detektor zum Geburtstag gewünscht hatte. Das war der Beginn. Und auch heute noch sind Vater und Sohn oft gemeinsam unterwegs. Klar, die Geräte sind hochwertiger und das Duo erfahrener geworden und auch die Aufträge haben sich verändert – mitunter wird es richtig knifflig und auch emotional.
Erst kürzlich half Marcel Schönfeld bei einer ungewöhnlichen Rettungsaktion, bei der sich ein junger Hund unterirdisch in einem Dachsbau verfangen hatte. Alles ging nach Stunden schließlich glimpflich aus. Übrigens: Um auch unter Wasser fündig zu werden, haben Vater und Sohn sogar Tauchen gelernt und können jetzt drei Meter tief auf Schatzsuche gehen. Sogar vom Gardasee in Italien gab es schon Aufträge. Auch der Sänger Björn Casapietra, der in Binz zu Gast war, war schon Auftraggeber bei Marcel. Damals ging es um ein Handy.
Um eventuell auch professionellen Bodendenkmalpflegern hilfreich zur Seite stehen zu können, macht der 37-Jährige gerade eine Art „Führerschein“ an der Fachhochschule Güstrow, gehört nach Zertifizierung dann zu den ehrenamtlichen Archäologie-Mitarbeitern. „Ich habe schon Abzeichen gefunden, alte Hülsen, Geld, Besteck…. Mir bringt mein Hobby einfach Freude und viel Dankbarkeit. All das macht auch schon ein bisschen süchtig.“
Wer also etwas auf Rügen verloren hat, was anteilig Metall enthält, möge sich an Marcel Schönfeld wenden.

Text: Ina Schwarz

Kontakt: www.ring-auf-ruegen-verloren.de
Handy: 0157 / 51 59 87 50

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