Wer eine Kegelrobbe sieht, sollte sie im Meeresmuseum melden | Foto: Pixelio/Dieter Rill

Ihr Name ist Programm

Die Kegelrobbe war ein Allerweltstier – heute ist sie eine Rarität

Als im Herbst 2017 tote Kegelrobben an der Ostseeküste gefunden wurden, waren Naturschützer erschrocken. Konnte der Bestand dieser Robbenart, die einst fast ausgerottet worden war, sich doch in den letzten Jahrzehnten endlich wieder erholen. Die Ursache für das massive Robbensterben war unklar, doch wird vermutet, dass sie ertränkt wurden, denn Untersuchungen hatten ergeben, dass die Tiere kerngesund waren. Nicht nur hält sich bei Fischern der Glaube, dass die Robben Konkurrenten sind, auch treten immer wieder Politiker auf, die fordern, deren Bestand zu dezimieren.
Doch nicht ohne Grund sind die Robben mit dem kegelförmigen Kopf streng geschützt. Nur wenige der einst 100.000 Kegelrobben hatten die jahrzehntelange Jagd überlebt. Erst ein ostseeweites Jagdverbot sicherte ihre Zukunft. Heute zählt ihr Bestand nördlich der dänischen Insel Bornholm wieder 30.000 Tiere.

Seit einigen Jahren kommen die Robben auch zurück an die deutschen Küsten, fortgepflanzt haben sie sich bisher jedoch hier nicht. Schon in Überresten stein- und bronzezeitlicher Siedlungen in Mecklenburg-Vorpommern wurden Knochen dieser Robbenart gefunden. Schon damals wurden sie also bejagt. Doch gefährlich wurde es für sie erst in der Zeit von 1880 bis 1920, als sie nahezu ausgerottet wurden.
Kegelrobben folgen den Heringsschwärmen in die Boddengewässer und nutzen die Flachwasserbereiche insbesondere im Greifswalder Bodden. Seit einigen Jahren steigen die Bestände wieder, doch die Verschmutzung der Meere, Nahrungsmangel und die Veränderung der Küstenlandschaft gefährdet sie massiv. Auch die wirtschaftliche Nutzung der Küsten und der Tourismus tragen dazu bei, dass sich die Population nur schwer entwickeln kann.

Immer wieder werden einzelne Tiere an unseren Küsten gesichtet, dabei handelt es sich meistens um Tiere, die in den schwedischen Schären zuhause sind und sich hierher verirrt haben. Wer ein solches Tier sichtet und es anhand der länglich kegelförmigen Kopfform als Kegelrobbe identifiziert hat, sollte sich an das Meeresmuseum Stralsund wenden. Die dortigen Spezialisten koordinieren ein Monitoring, in dem die Bestände festgestellt werden und wer dazu beiträgt, trägt auch zum Schutz dieser Tiere bei. Die Meldung kann auch online unter www.deutschesmeeresmuseum.de erfolgen.

Weitere Informationen:
mecklenburg-vorpommern.nabu.de

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